Es gibt einen Weg zum Wissen (Teil 1)
Zur täglichen Praxis der Muslime gehört, dass sie sich in der Lehre des Islam fortbilden.
Allah ta^ala verspricht Belohnung für das Verrichten von guten Werken und auch für das Unterlassen der schlechten Dinge, für die sonst Strafe angedroht ist.
Es ist folglich notwendig, das Erlernte tatkräftig in den eigenen Handlungen umzusetzen, so dass auch Nutzen aus dem Wissen entstehen kann.
Jede Handlungsweise lässt sich im Islam einer Kategorie zuteilen.
Die Muslime unterrichten sich gegenseitig, was unter anderem im Islam erlaubt oder empfohlen, verboten oder missbilligt ist, und richten sich dabei nach dem, was der Gesandte gelehrt hat und wie die Gelehrten geurteilt haben.
Der Gesandte, Friede und Segen von Allah seien mit ihm, sagte:
Für den Allah Gutes will, den unterweist Er in der Religion.
Wahrlich, das Wissen kommt durch das Lernen und das Wissen über Fiqh kommt durch die Lehrer des Fiqh.
(überliefert von Al-Bukhari)
Der erste Teil deutet auf den Stellenwert und Nutzen des islamischen Wissens.
Auffallend ist, dass mit dem Guten hier weder Reichtum noch Ansehen gemeint ist.
Der zweite Teil deutet darauf, wie das Gute erlangt wird.
Al-Khatib Al-Baghdadi sagte unmissverständlich:
Das Wissen wird nur vom Munde der Gelehrten genommen.
In dieser Aussage befinden sich zwei wesentliche Konsequenzen für die Gläubigen, vor allen Dingen heutzutage:
Sie müssen herausfinden, wo sich Gelehrte oder Schüler von Gelehrten befinden, so dass sie diese aufsuchen können, um von ihnen zu lernen -
vor allem das individuelle Pflichtwissen, das zuerst erlernt werden muss!
Dieser Suchprozess erfordert ein hohes Maß an Geduld, da Gelehrte in der heutigen Zeit nicht mehr so zahlreich vorhanden sind wie noch in den ersten Jahrhunderten nach der Gesandtschaft unseres Propheten, der Friede und Segen von Allah seien mit ihm.
Zeige Geduld gegenüber solchen Prüfungen und halte Dich daran, die Wissenden zu kontaktieren!
Möge Allah ta^ala unsere Taqwa erhöhen und uns davor schützen, leichtsinnig zu werden. Amin!
In der Vergangenheit sind die Gottesfürchtigen häufig weit gereist, um sich das Wissen vermitteln zu lassen. Manche reisten auch, um sich nur die ein oder andere Auskunft zu ihrer eigenen Sicherheit von den Gelehrten oder rechtschaffenen Muslimen mitteilen zu lassen.
Gerade heutzutage, in dieser schnelllebigen Zeit, sind die meisten Menschen geneigt, öfters kleine, mitunter auch wesentliche Dinge in der Ausübung ihrer Pflichten zu vernachlässigen:
sei es aus Unkenntnis über die korrekte Ausführung oder aus Gedankenlosigkeit, weil scheinbar kurzfristige persönliche Annehmlichkeiten oder Vorteile dazu verleiten.
Der Mensch ist beschränkt in seinen Fähigkeiten und für Fehler anfällig.
Es liegt jedoch an ihm selbst, die Konsequenz aus seinen Erfahrungswerten zu ziehen, indem er sich um Besserung bemüht.
Wieviele Anläufe jeder einzelne schon unternommen hat, ist dabei nicht ausschlaggebend.
Es bleibt nur die Zeitspanne dieses Lebens, um für das Jenseits genug Gutes vorauszuschicken.
Mit Geduld lässt sich im Leben vieles erreichen, weil Geduld voraussetzt, dass ein Ziel vorhanden ist und dieses vor anderen Dingen erreicht sein möchte.
Dadurch werden auch schlechte oder unnütze Taten vermieden.
Richte Deinen Focus auf das Erlernen des islamischen Wissens und sei darin geduldig!
Az-Zuhri, einer der Gelehrten der Tabi^in, sagte:
Wer das Wissen auf einmal verlangt, der verpasst auch viel.
(überliefert von Al-Khatib Al-Baghdadi)
Es ist also empfohlen, sich das Wissen stufenweise anzueignen, so dass sich das Erlernte einprägen kann und Zeit für die Umsetzung vorhanden ist.
Dies entspricht auch der Lehrweise der Gelehrten, die darauf geachtet haben, dass zunächst eine Basis an Grundwissen erlernt wird, d.h. dass jeder nach Wissen Strebende das erhält, was er braucht und bezogen auf seinen Wissensstand verstehen kann.
Erst in weiteren Schritten vermittelten sie dann tieferes Wissen.
Oh Allah, wir bitten Dich: mehre unser Wissen, damit wir rechtschaffen handeln können.
Oh Allah, wir bitten Dich: mehre unser Wissen, damit wir das Rechte gebieten und das Unrechte verbieten können.
Oh Allah, wir bitten Dich: mehre unser Wissen -
aber vor allem bitten wir Dich: statte uns mit Geduld aus. Amin!
Beim Nachmittag!
Wahrlich, der Mensch ist im Verlust.
Außer diejenigen, die glauben, gute Werke verrichten, einander zur Wahrheit und einander zur Geduld ermahnen.
(Al-^Asr, 01-03)
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